VDI 2770 Beratung

Millionenfach beschaffen die Unternehmen der Prozessindustrie technische Güter für Neubau, Erweiterung oder Instandhaltung von Produktionsanlagen. Wie muss die produktbegleitende Dokumentation beschaffen sein, dass Sie automatisch übernommen, und spätere Zugriffe schnell und zielgerichtet ausgeführt werden können? Die VDI 2770 legt die dazu notwendigen Mindestanforderungen fest und sorgt für Vereinheitlichung.

Wir waren aktiv an der Erarbeitung der Richtlinie beteiligt und unterstützen Sie gerne bei allen Fragen und Aufgaben rund um die VDI 2770.

VDI 2770

Die VDI 2770 schafft mit ihren Festlegungen ein gemeinsames Verständnis für den Aufbau und die Formate der Dokumentation in digitaler Form. Ein vorgegeber Satz an dokumentbezogenen Metadaten ermöglicht die eindeutige Identifikation, die Zuordnung zum technischen Gut und die Klassifikation nach Inhalt, Art und Zweck.

Ziel der VDI 2770 ist es, die Bereitstellung der Dokumentation auf Herstellerseite durch einen einheitlichen Standard zu erleichtern, die Ablage auf digitalen Plattformen zu vereinfachen und die Übernahme der Dokumentation in die Systeme auf Empfängerseite zu automatisieren. Weiterhin soll ein gezielter Zugriff auf die benötigten Dokumente ermöglicht werden, sowie durch die Wahl der Formate die langfristige Lesbarkeit sichergestellt werden.

Klassifikation

Die VDI 2770 sieht die Einordnung jedes Dokuments in eine von 12 vorgegebenen Kategorien, wie z.B. „Zeichnungen, Pläne“, „Bedienung“, „Instandsetzung“ oder „Vertragsunterlagen“ vor. Diese Einordnung erfolgt teils nach der Art des Inhalts (z.B. „Zeichnungen, Pläne“), teils nach dem Zweck des Dokuments
(z.B. „Instandsetzung“). Die Klassifikation der Dokumente ermöglicht einen schnelleren und gezielteren Zugriff auf die benötigten Informationen.

Bezug zum Produkt

Wie findet man die passende Wartungsanleitung zu einer bestimmten Pumpe in der Produktionsanlage? Am besten, indem die an der Pumpe angebrachten Identifikationsmerkmale (z.B. Hersteller, Produktnummer oder Seriennummer) eineindeutig zu der zugehörigen Anleitung führen. Deshalb verlangt die VDI 2770, dass die dokumentbezogenen Metadaten die am technischen Gut auffindbaren Identifikationsmerkmale enthalten, so dass eine eindeutige Zuordnung gewährleistet ist und das entsprechende Dokument bei Bedarf schnell und sicher gefunden wird.

Lieferkette

Die meisten technischen Güter werden nicht vollständig von einem Hersteller produziert, sondern enthalten Komponenten von Zulieferunternehmen. Die zugelieferten Produkte bringen wiederum ihre eigene Dokumentation mit. Die VDI 2770 sieht deshalb einen Containermechanismus vor. Jeder Hersteller packt seine eigenen Dokumente mit den zugehörigen Metadaten in einen Container. Ein zusätzliches Dokument, das Hauptdokument, referenziert dabei alle enthaltenen Dokumente. Weiterhin packt der Hersteller die Dokumentationscontainer der zugelieferten Produkte ebenfalls in seinen Container und ergänzt das Hauptdokument um Referenzen auf die zugelieferten Container. Dieses Verfahren ermöglicht die einfache Weitergabe zugelieferter Dokumentation in mehrstufigen Lieferketten, die für komplexere Güter typisch sind.

Formate

Um langfristig die Lesbarkeit der digitalen Herstellerdokumentation zu gewährleisten, fordert die VDI 2770 als Format für die Dokumente das Format PDF/A. PDF/A ist genau für diesen Zweck konzipiert und weit verbreitet. Die dokumentbezogenen Metadaten werden im Format XML erstellt. Hierfür gibt die VDI 2770 eine DTD vor. Zu jedem Dokument gehört eine eigenständige XML-Metadatendatei. Dokumentdatei (PDF/A) und zugehörige Metadatendatei (XML) werden in einem ZIP-Container zusammengefasst. Diese ZIP-Container repräsentieren die einzelnen Dokumente der Dokumentation und werden, wie im Abschnitt „Lieferkette“ beschrieben, wiederum in einem ZIP-Dokumentationscontainer zusammengefasst.

Informieren Sie sich, wie DOSCO Wrap Now Sie bei der Umsetzung der VDI 2770 Richtlinien unterstützen kann.

Weiterführende Informationen zur Richtlinie VDI 2770 finden Sie im Artikel „Alle Macht den Metadaten“ von Robert Erfle, der in der Fachzeitschrift „technische kommunikation“ 01/19 erschienen ist.